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Pressemitteilung

Erfolgreiche digitale Transformation braucht beide Hände

27. November 2023

Eine Studie der FHWien der WKW rät heimischen Unternehmen zur strategischen Nutzung der Ambidextrie (Beidhändigkeit) von Effizienz und Innovation bei der digitalen Transformation.

Wien, 27. November 2023 – Das Institute for Digital Transformation and Strategy (IDS) der FHWien der WKW erforscht seit April 2022 in einem von der Stadt Wien (MA 23) geförderten Projekt, wie österreichische Klein- und Mittelbetriebe (KMU) die digitale Transformation meistern können. Nach Auswertung erster Befragungsergebnisse stellen die StudienautorInnen Ann-Christine Schulz und Patrick Rupprecht den heimischen Unternehmen ein gutes Zeugnis aus, was die Balance zwischen Effizienz und Innovation betrifft. Diese wird in der Forschung auch als organisationale Ambidextrie bezeichnet. Zudem zeigt die Studie, dass vor allem etablierte digitale Anwendungen wie Social Media oder Cloud Computing auch in heimischen KMU angekommen sind. Bei komplexeren digitalen Technologien oder digitalen Unternehmensstrategien sehen die StudienautorInnen aber noch Nachholbedarf. Um diese Lücke zu schließen, enthält die Praxisstudie Handlungsanleitungen für die Verankerung digitaler Kompetenzen und Digitalisierungsstrategien sowie für „beidhändiges“ Führen und Fördern.

Offen für digitale Technologie – aber oft noch ohne Digitalisierungsstrategie

Mit ihrer Praxisstudie untersuchten die ForscherInnen Ann-Christine Schulz und Patrick Rupprecht, wie es österreichischen KMU gelingt, die Balance zwischen Effizienz und Innovation im Rahmen der digitalen Transformation umzusetzen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass heimische Unternehmen eher zu Effizienz tendieren, dabei aber notwendige digitale Innovationsmaßnahmen nicht aus den Augen verlieren. Vor allem in dynamischen Branchen, die durch hohe Wettbewerbsintensität oder große Produktvielfalt gekennzeichnet sind, gewinnen digitale Innovationen an Bedeutung.

Die Studienergebnisse zeigen auch, dass die Digitalisierung vor allem in den Bereichen mobile Technologien, Social Media und Cloud Computing stattfindet. Komplexere Anwendungen wie künstliche Intelligenz (KI), Augmented Reality und Internet of Things (IoT) spielen aktuell nur in Pilotprojekten eine Rolle. Auch wenn heimische KMU eine hohe Aufgeschlossenheit und Affinität zu digitalen Themen aufweisen und diese Technologien in der Praxis bereits anwenden, so ist die Digitalisierung nur in wenigen Unternehmensstrategien formell verankert.

Digitale Transformation erfordert Strategie und Fehlerkultur

Diese Ergebnisse führen zu den konkreten Handlungsempfehlungen der ForscherInnen am IDS:

  • die Verankerung der digitalen Transformation in der Unternehmensstrategie
  • eine strukturelle Integration von Ambidextrie in speziellen Abteilungen oder Stellen
  • eine innovationsfreudige Unternehmenskultur und kontinuierliche Marktbeobachtung
  • Testen und Evaluieren von neuen digitalen Anwendungen im Unternehmen

Diese Punkte kann auch Martin Eicher bestätigen. Der Leiter von Marketing & Innovation in der Ottakringer Brauerei berichtete bei einer Vorabpräsentation der Studie an der FHWien der WKW, dass sich die Studienergebnisse mit seinen Erfahrungen aus den Innovationsprozessen der Wiener Familienbrauerei decken.

Auch wenn Scheitern in der Praxis schwer zu akzeptieren ist, setzen gerade disruptive Innovationen eine offene Fehlerkultur im Unternehmen voraus. Die aus Fehlern gezogenen Lehren können den Weg für Innovationen in der Produktpalette ebnen und die gesamte Unternehmenskultur positiv beeinflussen.

Die vollständige Studie steht auf der Webseite des von der Stadt Wien (MA 23) geförderten Forschungsprojekts „Organisationale Ambidextrie in KMU“ als PDF zum kostenlosen Download bereit:

Studie „Organisationale Ambidextrie in KMU“ herunterladen

Foto zur Pressemitteilung:

Ann-Christine Schulz und Patrick Rupprecht von der FHWien der WKW erforschen, wie österreichische Klein- und Mittelbetriebe (KMU) die digitale Transformation meistern können.
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Bildrechte: FHWien der WKW

FHWien der Wirtschaftskammer Wien (WKW)

Die FHWien der WKW ist Österreichs führende Fachhochschule für Management und Kommunikation. Ihre Bachelor- und Master-Studiengänge bieten über 2.800 Studierenden eine praxisnahe akademische Ausbildung. Rund 900 Personen absolvieren an ihr ein Weiterbildungsprogramm. Zwei Drittel der Lehrenden kommen direkt aus der Wirtschaft. Die enge Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen in Lehre und Forschung bereitet die Studierenden optimal auf ihre Karriere vor. Seit der Gründung 1994 hat die FHWien der WKW schon rund 14.400 AbsolventInnen hervorgebracht.

Rückfragen & Kontakt: 

Bernhard Witzeling
Head of Corporate Communication, Marketing and Alumni & Career Services, Press Officer
Tel.: +43 (1) 476 77-5733
presse@fh-wien.ac.at
www.fh-wien.ac.at