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STUDIO! Ausgabe 2/2022

Alumni Story Alexander Müller: Auf welchen Promi wartet ihr?“

Wenn ein kleines Rudel mit Teleobjektiven in der Wiener Innenstadt auftaucht, wartet es auf Lady Gaga … oder es hat einen Kurs bei Alexander Müller gebucht.

Text: Maya McKechneay

Sechs bis acht Personen – so groß sind die Gruppen, die Alexander Müller bei seinen Fototouren durch Wien begleitet. Die rund 40 verschiedenen Kurse, die der selbstständige Fotograf anbietet, fordern den Teilnehmenden ständig neue Entscheidungen ab: Bildausschnitt? Belichtung? Optik? Filter? Denn im Automatik-Modus »knipsen« will hier keiner. Steht die Gruppe dann an irgendeiner Ecke beisammen, glauben PassantInnen immer wieder, Paparazzi zu sehen. »Kommt da gleich ein Promi?«, ist die Frage, die Müller am häufigsten hört.

Fotoshooting mit Zufallsgenerator

Der Kursleiter lacht. Promis braucht er nicht. Für ihn ist jedes Motiv lohnend. Für seinen Kurs »Spontane Schatzsuche« wirft er sogar extra ziellos einen Dartpfeil auf den Stadtplan. Dort, wo er stecken bleibt, geht die Gruppe fotografieren.

© Alexander Müller

Angefangen hat alles vor elf Jahren. Müller hatte damals gerade den Bachelor-Studiengang Journalismus & Medienmanagement an der FHWien der WKW abgeschlossen. Getextet hatte er in diesen acht Semestern gerne, doch das Bildermachen hatte ihn noch stärker fasziniert. Gleich nach dem Abschluss gründete er sein Ein-Mann-Unternehmen »Alexander Müller Fotokurse« und legte, anders als viele Fotografen, das Gewicht auf die Vermittlung.

»Abwechslung ist mir wichtig«

»Beruflich ist mir Abwechslung wichtig«, erklärt er. »Heute blaue Stunde in der Wiener City, morgen Neusiedler See. Nachts Sternenhimmel-Fotografie oder ›Light Painting‹ in einem historischen Kellergewölbe. Zwischendurch organisiere ich auch längere Fotoreisen: im Jänner 2022 Island, im Juni folgt Kirgistan.« Die Nachfrage nach den Kursen sei dabei immer größer als das Angebot gewesen und habe mit Corona sogar zugenommen.

 

© Alexander Müller

Sonnenaufgang in den Wiener Weinbergen

Das Gefühl, mit einer Gruppe Gleichgesinnter frühmorgens in den Wiener Weinbergen zu lagern, um den Sonnenaufgang zu fotografieren, liebt der Fotograf bis heute: »Es ist, als hätte man unendlich Zeit. Es ist ja niemand dabei, der drängt und sagt: ›Jetzt mach endlich dein Foto, ich will weiter!‹ Alle sind mit ganzem Herzen bei der Sache.«

© Alexander Müller
© Alexander Müller

Wow-Locations in Wien

Meine Tipps für WienerInnen, die die eigene Stadt fotografieren und dabei spektakulär schöne Bilder machen wollen:

Der Donaukanal Höhe Urania und der Schwedenplatz. Die Graffiti an den Wänden sind auch tagsüber ein tolles, immer wieder wechselndes Motiv. Abends und besonders zur blauen Stunde leuchten Brücken und Lokale und werfen Lichtreflexe aufs Wasser.

Die Donauplatte haben wenige auf ihrem Radar. Die Skyline wirkt, je nach Lichtstimmung, entweder beeindruckend urban oder dystopisch, jedenfalls ganz und gar unwienerisch.

Cover des STUDIO! 2/2022 Magazins