Emily Walton hat 2007 das Diplom-Studium Journalismus & Medienmanagement abgeschlossen und war u.a. für ATV, Falter, Kurier und Wirtschaftsblatt tätig. Seit 2010 arbeitet sie als Autorin, freie Journalistin und Buchkritikerin und wurde bereits mit diversen Stipendien und Preisen ausgezeichnet. 2021 erschien ihr dritter Roman „Miss Hollywood. Mary Pickford und das Jahr der Liebe“, der im renommierten deutschen HEYNE Verlag publiziert wurde. Darin führt sie ihre LeserInnen in das frühe Hollywood und in die faszinierende Ära des Stummfilms. Zum Anlass ihrer neuen Veröffentlichung nahm sie sich die Zeit, ihren Werdegang an der FH Revue passieren zu lassen.
„Ich liebe das geschriebene Wort“
Wann hast du an der FHWien der WKW zu studieren begonnen?
Ich habe an der FH im Studiengang Journalismus und Medienmanagement von 2003 bis 2007 studiert. Wir waren der erste Jahrgang – unsere Gruppe hatte eine ganz eigene Dynamik.
Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?
Das Pflichtpraktikum hatte ich schon vor der FH absolviert. Während des Studiums habe ich bei ATV, beim Wirtschaftsblatt und beim Kurier gearbeitet. Im siebten Semester habe ich mir ein Praktikum bei einem Wirtschaftsmagazin in Neuseeland organisiert. Ich bin gebürtige Engländerin und wollte immer schon im englischsprachigen Umfeld arbeiten.
Was machst du jetzt und wie bist du dorthin gekommen?
Heute bin ich hauptberuflich Autorin und arbeite nur wenig als freie Journalistin. Bis 2010 hatte ich eine Vollzeit-Stelle beim Kurier, bevor ich mich selbstständig machte, um meine Träume zu verwirklichen. Nach Erscheinen meines Buchs „Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte“ wurde ich von einer Literaturagentur in Berlin unter Vertrag genommen. Sie haben mein Manuskript „Miss Hollywood. Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ erfolgreich an den Heyne Verlag verkauft.
Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?
Das familiäre Umfeld und die gute Struktur. Wir hatten die Chance, renommierte JournalistInnen kennenzulernen und haben das Handwerk gelernt. Anderen NeueinsteigerInnen fehlt dies oft.
Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?
Immer wieder stehe ich für Interviews vor der Kamera. Da muss ich oft an die Übungen mit Nora Frey denken. Und natürlich waren die Schreibtrainings mit Armin Thurnher eine sehr gute Schule.
Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestrige hattest, erfüllt?
Ich wollte unbedingt Printjournalistin werden, denn ich liebe das geschriebene Wort. Das habe ich auch umgesetzt, allerdings haben sich meine Ziele dann ein wenig geändert.
Wie erlebst du die österreichische Medienlandschaft?
Wenn man die Zeitungsredaktionen von innen kennt, staunt man oft, wie die Mühlen mahlen. Ich wünsche mir Mut zu längeren Texten – Berichte, die man befriedigt zur Seite legt mit einem Gefühl ‘Da hab ich nun wirklich etwas gelernt, das war originell aufgebaut und wirklich die Zeit wert’. Und natürlich mehr Raum für Kulturberichterstattung.
Was möchtest du in Zukunft beruflich machen?
Schreiben, schreiben, schreiben. Und irgendwann auf einer Bestsellerliste stehen.
Welche Tipps würdest du Journalismus-Studierenden heute geben?
Ehrgeizig sein aber auch offen genug bleiben, um sich ein wenig treiben zu lassen. Oft weiß man zu Studienbeginn nicht, wo die wahren Interessen liegen. Egal welche Ziele man verfolgt: Hartnäckigkeit ist wichtig. Mit einem Nein sollte man sich nicht zufrieden geben.