Katrin Gaupmann hat Publizistik und Germanistik studiert, bevor sie zum Journalismus-Studium an der FHWien der WKW gefunden hat. Nach Praktika bei der APA sowie der PR-Agentur Trimedia (heute Grayling) ging sie in den Kommunikationsbereich und ist heute bei respACT für Öffentlichkeits- und Medienarbeit zuständig.
„Früher wie heute sind JournalistInnen GeneralistInnen.“
Warum hast du dich damals für das Studium beworben?
Bereits im Gymnasium habe ich mich für Journalismus interessiert und löste mit Begeisterung unterschiedliche Rechercheaufgaben. Erste praktische Erfahrungen sammelte ich durch die Mitarbeit und Mitgestaltung unserer Schülerzeitung. Als ich nach der Matura im Jahr 2005 an der Universität Wien Germanistik und Publizistik inskribierte, konnte ich mein Interesse für Literatur und Sprache sowie Medien und Kommunikation gut miteinander verbinden. Im Rahmen des Publizistikstudiums entdeckte ich auch die vorher unbekannten Bereiche Medienökonomie und Public Relations für mich, weshalb ich mich schließlich für Journalismus mit Schwerpunkt Medienmanagement an der FHWien beworben habe.
Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?
Mein erstes journalistisches Praktikum absolvierte ich bei der Austria Presse Agentur im Wirtschaftsressort. Hier konnte ich spannende Eindrücke in die Arbeit Österreichs wichtigster Nachrichtenagentur gewinnen und journalistische Erfahrungen sammeln. Im Zuge unseres Studiums lernten wir auch den Radio- sowie TV-Bereich kennen und konnten selbst Beiträge erstellen. Im Jahr 2008 begann ich bei der PR-Agentur Grayling – damals Trimedia – mein erstes Praktikum im PR-Bereich. Aus einem spannenden und lehrreichen Monat folgte neben meinem Studium eine längerfristige Beschäftigung als Team-Support. Das im Studium vorgesehene Pflichtpraktikum absolvierte ich schließlich von Herbst 2009 bis Frühjahr 2010 im Kommunikationsbereich bei der österreichischen Unternehmensplattform für Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltige Entwicklung, respACT – austrian business council for sustainable development.
Was machst du jetzt und wie bist du dorthin gekommen?
Aus dem Praktikum bei respACT ergab sich im Sommer 2010 eine Fixanstellung im Kommunikationsbereich. Seit 2011 bin ich für die Öffentlichkeits- und Medienarbeit der Unternehmensplattform verantwortlich und habe darüber hinaus die Projektleitung bei Österreichs etabliertester Auszeichnung für CSR, dem TRIGOS (www.trigos.at).
Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?
In guter Erinnerung sind mir die vielen praktischen Erfahrungen geblieben, die wir im Zuge unserer Ausbildung gewinnen konnten wie zum Beispiel die Konzeption eines Stadtmagazins für Wien, die Gestaltung und Produktion einer wöchentlichen TV-Sendung auf Okto TV im Rahmen des Ateliers oder die Zusammenarbeit mit dem Radiosender 88.6.
Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?
Die Einblicke in Österreichs Medienlandschaft, die Fachkenntnisse im Bereich der Medienökonomie sowie die Zusammenhänge zwischen Medienmanagement auf der einen Seite und die Ansprüche einer unabhängigen Redaktion auf der anderen Seite sind eine gute Basis für meine heutige Tätigkeit. Darüber hinaus profitiere ich von den betriebswirtschaftlichen Lehrveranstaltungen sowie von der Schreibausbildung.
Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestrige hattest, erfüllt?
Jein – erst im Zuge des PR-Praktikums wusste ich, dass ich in diese Richtung gehen möchte.
Wie erlebst du die österreichische Medienlandschaft und wie wird sie in 20 Jahren aussehen?
Ich beobachte die Entwicklung weg vom Printprodukt (speziell im Bereich der Tageszeitungen) hin zur immer stärker werdenden Online-Nutzung und speziell hin zu mobilen Endgeräten wie Handy oder Tablet, womit auch eine veränderte Mediennutzung einhergeht. Schätzungen der Werbeprofis zufolge wird man vor allem im Online-Bereich in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen. Online bzw. Mobile bietet also eine Reihe an Chancen – wie zum Beispiel die ständige Aktualisierungsmöglichkeit oder eine genaue Analyse der NutzerInnen – aber auch viele Herausforderungen wie zum Beispiel die langfristige Produktfinanzierung oder die Vergänglichkeit einer Webseite.
Welche Fähigkeiten muss ein/e JournalistIn in Zukunft haben?
Früher wie heute sind JournalistInnen GeneralistInnen. Dazu kommt zunehmend ein technisches Verständnis und Begeisterung für neue Medien.
Worauf können JournalistInnen in Zukunft getrost verzichten?
Dem traditionellen Printjournalismus nachweinen.
Wo bzw. wie siehst du deine persönliche Zukunft im Journalismus?
Meine persönliche Zukunft sehe ich im Kommunikationsbereich und in einer guten Zusammenarbeit mit Journalismus.