Martin Gantner hat Praktika im Print- und Online-Bereich absolviert, bei „Falter“ und „Kurier“ gearbeitet und ist heute Pressesprecher der Caritas Wien.
„Ein Fachstudium mit der Fachhochschule zu verknüpfen, ist sicher nicht falsch.“
Wann hast du an der FH studiert?
Ich habe 2005 mit dem Studium an der FH begonnen. Zuvor hab ich an der Universität Wien Politik studiert, aber nicht abgeschlossen.
Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?
Ich hab bei „Standard“, „Kurier“ und bei „Zeit Online“ in Hamburg gearbeitet. Zu Beginn habe ich viel sehr positive Erfahrung bei den „Vorarlberger Nachrichten“ sammeln können. Mir wurde da sehr früh ziemlich viel Vertrauen entgegengebracht, wovon ich sehr stark profitiert habe. Später dann hab ich als Freier und kurze Zeit darauf als Pauschalist für den „Falter“ geschrieben.
Was machst du jetzt? Wie bist du dorthin gekommen?
Ich bin seit April 2013 Sprecher der Caritas-Wien. Als Journalist – zuletzt war ich zweieinhalb Jahre Redakteur beim „Kurier“ – habe ich mich schon oft (aber eben nicht nur) um soziale Themen gekümmert. Der Wechsel zur Caritas bot mir die Möglichkeit, diesen Aspekt zu vertiefen.
Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?
Das tolle an der FH ist, dass man recht rasch wertvolle, exklusive, aber auch ernüchternde Einblicke in die Medienbranche bekommt. Man lernt früh JournalistInnen kennen, wodurch der Einstieg in die Arbeit natürlich bedeutend leichter fällt. Man stößt auch oft auf Leute, die für die spätere Arbeit inspirierend sein können. Mir persönlich sind die Lehrveranstaltungen, die zeigen wie kreative Recherche funktioniert (in der Regel nämlich ziemlich banal), am besten in Erinnerung. Wirklich positiv ist auch die Arbeit direkt am Text. Was geht und was geht gar nicht? Wie baue ich Geschichten und vieles mehr. Und natürlich hat auch Innenpolitik bei Anneliese Rohrer seinen Reiz.
Dein Berufswunsch, den du als Erstsemestriger hattest – hat sich der erfüllt?
Im Grunde bin ich heute dort, wo ich auch schon 2005 hinwollte. Sowohl bei der Zeitung als auch jetzt bei der Caritas habe ich die Möglichkeit, Einblicke in viele Gesellschaftsbereiche zu bekommen und an der Schnittstelle Politik und Gesellschaft zu arbeiten. Für unsere KlientInnen haben kleine Gesetzesänderungen oft weitreichende Auswirkungen.
Wie erlebst du die österreichische Medienlandschaft?
Als doch sehr klein. Und was ärgerlich ist: Der Kostendruck nimmt zu, wodurch tendenziell auch die Zeit für tiefergehende Recherche knapper wird.
Was möchtest du in Zukunft beruflich machen?
Das, was ich gerade tue.
Welche Tipps würdest du Journalismus-Studierenden heute geben?
Ein Fachstudium mit der Fachhochschule zu verknüpfen, ist sicher nicht falsch. Und ich glaube auch, dass man relativ früh eine Ahnung haben sollte, wohin die Reise gehen soll. Auch wenn dann alles anders kommt. Eh klar.