Steile Karriere: Patrick Budgen begann neben seinem Journalismus-Studium an der FHWien der WKW (2004 bis 2008) als Praktikant beim ORF. Sieben Jahre später ist er nicht nur Reporter und Redakteur für das ORF-Fernsehen und -Radio, sondern auch Chef vom Dienst und Moderator von “Wien heute”.
„Wunsch, beim Fernsehen zu arbeiten“
Warum hast du dich damals für das Studium beworben?
Ich wusste schon, dass ich Journalist werden will, wollte aber nicht Publizistik studieren, weil das viele machten und auf Studienplätze warteten. Da hörte ich von der FH und wusste: Das ist genau das, was ich machen will.
Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?
Mein erstes Praktikum ist mein heutiger Job. Ich arbeitete vor der FH schon bei wienweb.at und W24. Mit diesen Erfahrungen im Gepäck habe ich mich im 2. Semester beim ORF beworben, übrigens zum fünften oder sechsten Mal! Endlich bekam ich ein Praktikum bei „Wien heute“, eigentlich nur für einen Monat… Daraus sind sieben Jahre geworden! Es war nicht immer leicht, Vollzeitstudium und Vollzeitjob unter einen Hut zu bekommen; aber beim ORF sind sie mir sehr entgegengekommen, ich konnte beispielsweise am Abend die Beiträge drehen.
Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?
C109 – der Raum, den wir in einer Lehrveranstaltung bei Armin Thurnher gefühlte 100 Mal in verschiedenster Art und Weise beschreiben mussten. Das hat mich nachhaltig beeindruckt, dass man einen Raum so unterschiedlich beschreiben kann.
Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?
Es ist kein konkreter Lehrinhalt, sondern die Kombination aus Theorie und Praxis. Ich glaube, man kann Journalismus nicht nur an der FH lernen, man muss auch Praxiserfahrungen sammeln. Was mir am meisten geholfen hat, waren die Kontakte, die ich heute noch immer anrufe: Dank der FH kennt man die Leute und erspart sich viel Zeit für Recherche.
Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestriger hattest, erfüllt?
Wir mussten zu Studienbeginn einen Zettel ausfüllen, was wir in fünf Jahren machen möchten. Ich habe den Zettel noch nicht zurückbekommen, aber ich erinnere mich, dass ich geschrieben habe, dass ich beim Fernsehen arbeiten möchte. Das hat sich erfüllt.
Wie erlebst du die österreichische Medienlandschaft?
Leider als sehr klein, gerade im Fernseh-Bereich. In den Nachbarländern gibt es viel mehr Auswahl, als Fernsehjournalist zu arbeiten. Ich habe aber das Gefühl, dass gerade ein Generationenwechsel stattfindet, nicht nur im ORF, dass junge Wilde nachrücken, die die Branche aufmischen.
Was möchtest du in Zukunft beruflich machen?
Einerseits möchte ich mich dort weiterentwickeln, wo ich bin. Andererseits würde es mich sehr interessieren, längere Dokumentationen zu gestalten, auch im Ausland. Sozusagen „Alltagsgeschichten international“.
Welche Tipps würdest du Journalismus-Studierenden heute geben?
Es klingt abgedroschen, aber: Dranbleiben. Das, was man wirklich will, durchziehen. Aber sich auch trauen, sich anders zu entscheiden, wenn man draufkommt, dass es nicht das Richtige ist.