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Alumni Stories

Rosanna Atzara

Rosanna Atzara hat im Master Journalismus & Neue Medien studiert und im Jahr 2016 abgeschlossen. Über ein Praktikum im Bereich Social Media kam sie 2016 zum ORF Radio, wo sie von Beginn an bei der Entstehung des Medienmagazins #doublecheck mitwirkt. Seit Ende 2017 arbeitet sie außerdem als Moderatorin und Redakteurin beim ORF Radio Newsdesk für Ö1, die Regionalradios und FM4.

Warum hast du dich damals für das Studium beworben?

Den Wunsch, Journalistin zu werden, hatte ich schon während der Schulzeit. An der Uni Wien habe ich zunächst Politikwissenschaft und Transkulturelle Kommunikation studiert. Nach dem Abschluss dieser eher theoretischen Studien wollte ich vor allem eine praxisnahe Ausbildung, die mir den Einstieg in den Journalismus ermöglicht.

Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?

Während des Studiums habe ich das Multimedia-Atelier bei The Gap absolviert. Zuvor war ich Praktikantin bei der Zeit im Bild, bei der US-amerikanischen Botschaft in Wien und bei einer Public Affairs Agentur in Berlin.

Was machst du jetzt und wie bist du dorthin gekommen?

Gleich nach meinem Master-Studium habe ich ein Praktikum bei den Ö1-Journalen begonnen. Im Anschluss daran war ich freie Mitarbeiterin beim Ö1-Medienmagazin #doublecheck, das zu der Zeit gerade gestartet war. Nach etwa einem Jahr habe ich dann beim Newsdesk begonnen – der „Nachrichten-Werkstatt“ des ORF-Radio. Jetzt moderiere ich Nachrichten für FM4, die Regionalradios und Ö1. Immer wieder bin ich auch für Ö1 auf Social Media unterwegs und außerdem für die Online-Redaktion tätig. Beim monatlichen Medienmagazin #doublecheck bin ich nach wie vor Redakteurin.

Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?

Die zwei Jahre an der FH waren eine intensive Zeit, in der ich interessante Menschen und liebe Freunde kennenlernen durfte. Mit meinen Kolleginnen und Kollegen und im engen Austausch mit den Lehrenden zu arbeiten und zu diskutieren, hat viel Spaß gemacht – ganz anders als an einer großen Universität. Von den Lehrveranstaltungen ist mir besonders die Schreibwerkstatt mit Stefan Galoppi in positiver Erinnerung geblieben. Auch an die vielen Stunden in der Bibliothek, in denen ich für meine Master-Arbeit recherchiert habe, denke ich sehr gerne zurück.

Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?

Medien-, Urheber und Wirtschaftsrecht – all das kann ich in der einen oder anderen Form fast täglich gebrauchen. Dass mir Videoschnitt- und Fotobearbeitungsprogramme nicht fremd sind, war auch schon von Vorteil.

Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestriger hattest, erfüllt?

Als ich angefangen habe zu studieren, wusste ich zwar schon, weshalb ich Journalistin werden will; weil nämlich guter Journalismus eine verantwortungsvolle und gesellschaftspolitisch zentrale Aufgabe ist, zu der ich beitragen will. Insofern hat sich mein Berufswunsch erfüllt, da ich beim ORF-Radio die Möglichkeit habe, genau dem nachzugehen. Dass ich aber beim Radio gelandet bin, war allerdings unverhofft, wenngleich ich schon immer eine begeisterte Radiohörerin war. Als Journalistin schätze ich das Radio als wahnsinnig schnelles Medium, das unglaubliche viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Wie erlebst du die (österreichische) Medienlandschaft und wie wird sie in 20 Jahren aussehen?

Ich erlebe sie als kleine, vernetzte und sehr konzentrierte Szene, der frischer Wind guttun würde.

Ich kann mir vorstellen, dass die Medienlandschaft in 20 Jahren sogar noch komprimierter sein wird. Die Medien, die sich trotz Finanzierungskrise halten können, müssen dann aber vielleicht mehr Qualität und Originalität bieten. Aber wer weiß schon, welchen Plattformen und Verbreitungsmöglichkeiten wir in ein paar Jahren gegenüberstehen.

Hoffen würde ich jedenfalls, dass Redaktionen künftig bunter sind – mehr Frauen auch in Führungspositionen und mehr Journalistinnen und Journalisten mit unterschiedlichen Biografien könnten meiner Meinung nach nämlich dazu beitragen, dass das Vertrauen in Medien nicht geschmälert wird.

Welche Fähigkeiten muss ein/e JournalistIn in Zukunft haben?

Die Fähigkeiten, auf die es wirklich ankommt, haben sich meiner Ansicht nach nicht verändert: Kritisch und vernetzt denken, sauber recherchieren, sprachlich korrekt und präzise arbeiten. Den Respekt vor dem Publikum und vor jenen, über die berichtet wird, nie verlieren. Die ganz großen und die kleinen Fragen stellen. Dranbleiben, neugierig sein und ja nicht abstumpfen.

Gut möglich, dass sich das Berufsbild aber künftig noch mehr professionalisieren wird. Journalistinnen und Journalisten werden mehr denn je Expertinnen und Experten in ihren Themenfeldern sein müssen.

Worauf können JournalistInnen in Zukunft getrost verzichten?

Intransparenz.

Wo bzw. wie siehst du deine persönliche Zukunft im Journalismus?

Ich bin sehr glücklich, wo ich bin. Einerseits für ein Magazin zu arbeiten, für das ich mich in Themenfelder vertiefen kann, andererseits Nachrichten zu moderieren und stündlich live On Air zu sein, empfinde ich als tolle Kombination. Was die Zukunft bringt, werden wir sehen.