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Stiftungsprofessur für nachhaltige Immobilienentwicklung

Die FHWien der WKW gründete gemeinsam mit einem Konsortium von fünf namhaften Stakeholdern der Immobilienwirtschaft und Anna-Vera Deinhammer die Stiftungsprofessur für Sustainable Real Estate Development. Frau Deinhammer forscht und lehrt als Stiftungsprofessorin im Studienbereich Real Estate Management an der FHWien der WKW fünf Jahre lang mit dem Ziel des Aufbaus eines Kompetenzzentrums für nachhaltige und ressourcenschonende Entwicklung von Bestands- und Neubau-Immobilien.

Insbesondere der Wirkungszusammenhang der Aspekte Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Klimawandelanpassung in Abstimmung mit aktuellen normativen Rahmenbedingungen auf EU- und nationaler Ebene stehen im Fokus.

Zusätzlich ist Anna-Vera Deinhammer im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft ÖGNI in europäischen und internationalen Organisationen (u.a. World Green Building Council, Climate Positive Europe Alliance, Circular Building Coalition) als österreichische Stimme aus der Bau- und Immobilienwirtschaft engagiert und wirkt als Director for Circular Cities and Regions im Vorstand des Circular Economy Forum Austria.

Projektbeschreibung

Die österreichische Bau- und Immobilienwirtschaft trägt jährlich etwa 25 % zum CO2-Ausstoß, 40 % zum Abfallaufkommen und rund 12 % zur Wirtschaftsleistung bei. Die Einrichtung der Stiftungsprofessur für Sustainable Real Estate Development im Juni 2023 ist daher eine Forderung der Zeit.

Mittels Verknüpfung von innovativen Governance-Strukturen nach dem Quadrupel-Helix-Ansatz, der Sustainable Finance und den Integralingenieurwissenschaften leistet diese Professur einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeitstransformation. Der verfolgte transdisziplinäre Forschungs- und Lehransatz fördert die Ausbildung von Fachkräften, die auch zukünftig tragfähige Lösungen in der Praxis umsetzen. Darüber hinaus unterstützt die Stiftungsprofessur das Bewusstsein für die Rolle der Bau- und Immobilienbranche als zentralen Akteur im Klimaschutz.

Forschungsschwerpunkte

„Praktisch ist auch theoretisch am besten“

Bei einem meiner Erstgespräche für die Ausrichtung der Stiftungsprofessur, fiel mir gleich beim Eingang der Slogan der FHWien der WKW auf, darauf wird sich auch mein Forschungsansatz stützen, denn mit meiner Forschung möchte ich sinnvoll wirken und Lösungsideen für die Wirtschaft schaffen.

Die Arbeit der Stiftungsprofessur bedient sich dem Design-Science-Ansatz. Dieser zielt darauf ab, praxisrelevante und innovative Lösungsideen zu identifizieren, gegebenenfalls zu entwickeln und anhand von Feedback aus der Praxis einer kontinuierlichen Optimierung zu unterwerfen. Dieser Ansatz ist essenziell, da die nachhaltig und ressourcenschonend gebaute Umwelt eine komplexe Querschnittsmaterie darstellt, die über den gesamten Lebenszyklus von Immobilien eine Vielzahl von sozialen, ökonomischen und technischen Expertisen vereinen muss.

Dipl-Ing.in Dr.in techn. Anna-Vera Deinhammer
Endowed Chair for Sustainable Real Estate Development

Fünf Unternehmen haben die Professur für Sustainable Real Estate Development gestiftet:

  • TPA Steuerberatung GmbH
  • BUWOG Group GmbH
  • LENIKUS Immobilien GmbH
  • Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG
  • Raiffeisen Bank International AG

In Feedbackschleifen formulieren die Stifterinnen ihren individuellen Forschungsbedarf, welcher von der Stiftungsprofessorin bestmöglich in die gemeinsame Forschungsstrategie integriert wird. Der nötige transdisziplinäre Ansatz wird durch die Stiftungsprofessur von Anfang an gelebt. Ablesbar ist dies bereits an der Zusammensetzung des Stifterinnen-Konsortiums, das unterschiedliche Perspektiven und Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vereint.

Projektziele

  • Innovationsgruppe 1 – Governance: Untersuchung der institutionellen Rahmenbedingungen und Prozesse zur Förderung einer nachhaltig gebauten Umwelt
  • Innovationsgruppe 2 – Finanzierungsinstrumente: Entwicklung innovativer Finanzierungsinstrumente und Geschäftsmodelle, die Nachhaltigkeit als ökonomischen Antrieb nutzen
  • Innovationsgruppe 3 – Integralingenieurwesen: Optimierung der Entwicklung, Planung und des Betriebs von Immobilien, um zukünftigen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden

Nachhaltigkeit als Kernthema in Forschung und Lehre

Im Rahmen des erwähnten Design-Science-Ansatz werden die erzielten Forschungsergebnisse in engster Zusammenarbeit mit den beteiligten Stifterinnen reflektiert und diskutiert. Die Erkenntnisse sollen in Branchenmedien veröffentlicht, auf einschlägigen Fachkonferenzen präsentiert und systematisch in die Lehre integriert werden. Das stellt eine weitreichende Verbreitung und Anwendung der Erkenntnisse sicher.

Grafik für den Design-Science-Ansatz der Stiftungsprofessur für nachhaltige Immobilienentwicklung