Die TU Wien lud – gemeinsam mit dem IDS der FHWien der WKW, Fraunhofer Austria und EIT Manufacturing East – zur Studienpräsentation und Diskussion mit ExpertInnen über den Dächern Wiens.
Walter Mayrhofer – Head of Research und des Institute for Digital Transformation and Strategy (IDS) der FHWien der WKW – begrüßte am Freitag, den 14. Oktober, ein interessiertes Fachpublikum beim jährlichen Forum für Produktionsarbeit in Österreich. Nach den Begrüßungsworten von TU Dekan Christian Bauer und Johannes Hunschofsky, dem Geschäftsführer von EIT Manufacturing East GmbH präsentierte Sebastian Schlund als Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften (IMW) der TU Wien die Ergebnisse des vierte Industriepanel „Made in Austria 2022: Produktionsarbeit in Österreich“.
Positive Trends für innovative Unternehmen und gut ausgebildete Arbeitskräfte trotz verschlechterter Wettbewerbsfähigkeit
Auch wenn sich die österreichische Wirtschaft erstaunlich robust gegenüber den Folgen der COVID-19 Pandemie erwiesen hat, so zeigt das aktuelle Studienergebnis eine deutliche Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit für die heimischen Produktionsstandorte. Dies ist eine Premiere beim Industriepanel der TU Wien in Kooperation mit der FHWien der WKW, Fraunhofer Austria und EIT Manufacturing East, für das seit 2019 jährlich über 100 Führungskräfte produzierender Unternehmen befragt werden. Bei der globalen Wirtschaftsentwicklung herrscht – entgegen den nationalen Erwartungen und trotz aller Unsicherheiten – noch ein gewisser Optimismus. Auch die Entwicklung der Beschäftigungszahlen wird deutlich optimistischer als im Vorjahr gesehen. In Hinblick auf Österreich übersteigen die Einschätzungen der ExpertInnen sogar das Vorkrisenniveau von 2019.
Produktion auf dem Mars? Ein Tag über Produktionsarbeit unter schwierigen Bedingungen
In weiterer Folge bot der Tag spannende Vorträge aus Wissenschaft, industrieller Praxis und Gesellschaft. So referierte Kirsten Tracht von der Universität Bremen in ihrer Keynote über „Produzieren mit begrenzten Ressourcen“. Dafür verließ sie in einem Gedankenexperiment die Erde und stellt die Fragen: Wie könnte eine Produktion auf dem Mars innerhalb der Grenzen des Planeten mit den Restriktionen von Werkstoffen, Energie und Personal gestaltet werden? Und wie könnte die Produktion auf der Erde von diesen Überlegungen profitieren?
Mit inSpire – ein Framework für Nachhaltigkeit der voestalpine High Performance Metals GmbH – gewährte Phillipp Horner Einblicke in reale Anwendungsfälle, die das Framework, die Organisationsstruktur und die ambitionierten Ziele veranschaulichten. Andreas Graf von EVVA stellte das Projekt „Cobot-Integration“ und die damit verbundenen Herausforderungen an Konstruktion, Sicherheitstechnik und praktischer Umsetzung vor. Im Anschluss präsentierten die TU-Studenten Alexander Kinzer und Tudor Nichitov ihr Projekt zur Echtzeit-Bestimmung menschlicher Körperhaltung für ein ergonomisches Bewusstsein und eine humanorientierte Arbeitsplatzgestaltung. Nach der Nachmittagspause griff Brigitta Johanna Möstl von WeGenics das Thema Fachkräftemangel auf und zeigte, wie MitarbeiterInnen gehalten und die Attraktivität für neue Talente authentisch und nachhaltig gestärkt werden können. Im Anschluss stellte Michael Wollendorfer von Logistik Service Anwendungen von Computer Vision in Produktion und Logistik vor.
Den Schlusspunkt des Vortragsreigens setzte Olga Trofymova vom Ukrainian Automotive and Mobility Cluster, die mit Ihrem Vortrag „Crossborder Innovations“ aufzeigte, dass grenzüberschreitende Produktion auch unter widrigsten Umständen funktionieren kann.
Über die Vorträge hinaus hat sich „Made in Austria 2022+ Forum“ auch dieses Jahr als Austausch- und Kooperationsdrehscheibe für ExpertInnen der Produktionsarbeit in Österreich – und darüber hinaus – präsentiert.