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News

Call for Papers für Tagungskooperation PROTAGORAS Symposium 2022

16. Februar 2022

Das Symposium findet von 8.-9. Juni 2022 in Brüssel statt und beschäftigt sich als zentrales Thema mit „Umfragen als Mittel der politischen Legitimation“. Behandelt werden Fragen nach der Glaubwürdigkeit von Umfragen, der politischen Inszenierung von Umfrageergebnissen und auch der Wirkung von transnationalen Studienergebnissen, wie beispielsweise dem Eurobarometer.

Verlängerung des Einsendeschluss bis 31. März 2022.

Call for proposals Protagoras symposium 2022
©IHECS

Umfragen als Mittel der politischen Legitimation

Umfragen sind sowohl in ihrer Erstellung als auch in ihren Auswirkungen zutiefst politisch und stellen ein Kommunikationsinstrument und ein symbolisches Mittel dar, auf das sich KandidatInnen, politische Parteien, PolitikerInnen und JournalistInnen stützen, um im Namen der Bürger zu sprechen. Die durch Umfragen gewonnene „öffentliche Meinung“ bezieht ihre performative Kraft aus einem „wissenschaftlichen“ Maßstab: einem durch Umfragen ermittelten Prozentsatz, der es ermöglicht, Informationen als zuverlässig und unanfechtbar wahrzunehmen.
Als kommerzielles Produkt (z. B. die verwendeten Methoden, ihr Zweck) sind Umfragen oft umstritten. Es ist wichtig, sich mit den angeborenen Verzerrungen und blinden Flecken derjenigen auseinanderzusetzen, die Umfragen entwickeln und ausnutzen, um eine Wahlkampfstrategie zu unterstützen oder eine öffentliche Haltung zu rechtfertigen.

Meinungsumfragen als Instrument der politischen Kommunikation

Auch wenn große Fehlschläge bei Umfragen für sich selbst sprechen, können Umfragen dazu verwendet werden, die öffentliche Meinung zu instrumentalisieren oder sogar zu manipulieren. Die Legitimität von Meinungsumfragen wird regelmäßig in Frage gestellt und weckt Verdacht (z. B. die Finanzierung von teilweise manipulierten Umfragen, die ausschließlich parteipolitischen Interessen dienen, wie der jüngste Skandal um gefälschte Umfragen in Österreich) und Misstrauen (z. B. die Kritik einiger Redaktionen, wie der Zeitung Ouest France, zum Nachteil einer echten Debatte).

Die Bedeutung von Meinungsumfragen muss heute vor dem Hintergrund einer zunehmenden „Doxophrenie“ diskutiert werden, d.h. dem zwanghaften Bedürfnis, Meinungen zu quantifizieren, und einem zunehmenden Misstrauen (der Bürger wie auch der politischen Akteure) gegenüber Meinungsumfragen. Im Mittelpunkt dieser Konferenz stehen daher Fragen der Legitimität und Legitimation sowie Meinungsumfragen als Instrument der politischen Kommunikation: Meinungsumfragen werden sowohl als Prognosemethode als auch als politisches Framing betrachtet.

Informationen zum Call for papers

Das Symposium wird getrennte Panels in französischer und englischer Sprache veranstalten und konzentriert sich auf drei thematische Bereiche :

  1. Die Rezeption von Umfragen durch die Akteure in den Medien
  2. Die Instrumentalisierung von Umfragen durch die politische Kommunikation
  3. Die Rolle des Eurobarometers

Dem Symposium wird eine Veröffentlichung in den „CAHIERS PROTAGORAS“ (Éditions L’Harmattan) folgen.

Einsendeschluss für Vorschläge ist der 6. März 2022. Die Abstracts werden im Rahmen eines doppelblinden Begutachtungsverfahrens durch den wissenschaftlichen Ausschuss bewertet. Die Autoren werden am 28. März 2022 über die Entscheidung des Organisationskomitees benachrichtigt.

ACHTUNG: Verlängerung des Einsendeschluss bis 31. März 2022.

Der detaillierte Call for Papers mit allen Anforderungen und Deadlines befindet sich hier: https://www.protagoras.be/en/call-for-proposal-protagoras-symposium-2022/

Die Tagung findet in Kooperation mit der FHWien der WKW (Studiengang Journalismus und Medienmanagement), dem Institut für Soziale Kommunikation (IHECS) in Brüssel bzw. der Universität Innsbruck statt.