Ilona Pezenka aus dem Studienbereich Marketing & Sales Management an der FHWien der WKW präsentierte im südafrikanischen Johannesburg eine Social-Media-Analyse der Tourismusregion Montafon.
Dabei wurden neben Geodaten auch Kommentare und Likes von rund 20.000 Instagram-Posts ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Werbebotschaft der Vorarlberger Region „Echte Berge. Echte Erlebnisse“ von den Reisenden als authentisch erlebt und in den sozialen Medien verbreitet wird.
Reisende hinterlassen „digitale Brotkrumen“
Die Digitalisierung der Tourismuswirtschaft ist weit fortgeschritten. Viele Reisende nutzen Online-Tools und soziale Medien, um ihren Aufenthalt zu planen, sich vor und während der Reise zu informieren, ihre Unterkunft oder ihr Transportmittel zu buchen. Schließlich teilen sie ihre Erlebnisse über verschiedene soziale Medien mit anderen. Damit hinterlassen TouristInnen eine Spur „digitaler Brotkrumen“ – oft in Echtzeit. Diese Menge an verfügbaren Daten wird sowohl für die Tourismuswirtschaft als auch für die Forschung zu einer wertvollen Quelle für die Analyse touristischer Ströme. So können beispielsweise durch die Nutzung von ortsbezogenen sozialen Netzwerkdaten potenzielle Fälle von Overtourism und andere problematische Trends frühzeitig erkannt werden.
Forschung geht neue Wege in den sozialen Medien
Die bisherige Forschung folgte lediglich den „digitalen Brotkrumen“ und bezog die Interaktionen der NutzerInnen in sozialen Netzwerken nicht mit ein. Die Studie, die Ilona Pezenka bei der ENTER23 e-Tourism Conference präsentierte, versucht ein umfassenderes Bild von Reisemustern und der Attraktivität von Destinationen zu zeichnen. Gemeinsam mit Christian Weismayer und Katharina Ladurner (beide Modul Universität Wien) analysierte sie für die Fallstudie rund 20.000 Instagram-Posts mit Bezug zum Montafoner Tal (#MeinMontafon). Dabei haben die Forschenden neben den zurückgelegten touristischen Wegen, auch die Anzahl der Kommentare und Likes auf die Posts der BesucherInnen gesammelt und ausgewertet.
Viele digitale Pfade führen zur erfolgreichen Analyse
Die im Konferenzband veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass Reisende motiviert waren, vor allem Bergketten, Gebirgszüge und Hochgebirgsseen der Region Montafon zu besuchen und diese Erlebnisse auch in sozialen Medien teilten. Damit deckt sich das von den TouristInnen kommunizierte Reiseerlebnis mit der Montafoner Werbebotschaft „Echte Berge. Echte Erlebnisse“. Wie in den Bergen, so führen auch in der Tourismusforschung viele Pfade zum Ziel. So kann die von Christian Weismayer, Ilona Pezenka und Katharina Ladurner vorgestellte Methode den klassischen Tourismusflussanalysen neue Wege in den sozialen Medien eröffnen.
Der Artikel „Social Media-Based Tourist Flow Weighting“ zur präsentierten Fallstudie ist im Konferenzband „ENTER 2023: Information and Communication Technologies in Tourism 2023“ erschienen und als Open Access in englischer Sprache hier zu finden.