E-Assessments sollen mehr als nur eine Lösung für den Notfall sein. Die verschiedenen Ansätze dazu präsentierte Jasmin Séra vom Stadt Wien Kompetenzteam für Digitalisierung der Kommunikationsprofessionen auf der EADTU I-HE Conference 2021 in Bari, Italien.
Das Stadt Wien Kompetenzteam für Digitalisierung der Kommunikationsprofessionen, das seit 2019 von der MA23 gefördert wird, hat seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie einen besonderen Fokus auf die Erfahrungen und Erlebnisse der Studierenden und Lehrenden während dieser Zeit gelegt. So wurden im Zuge eines Projektes gleich vier Online-Befragungen mit Studierenden und Lehrenden der FHWien der WKW durchgeführt und ausgewertet. Jasmin Séra, Teaching und Research Associate am Department of Communication der FHWien der WKW, stellte nun Anfang November 2021 einen dieser Forschungsbeiträge bei der EADTU I-HE Conference 2021 zum Thema „Higher Education in the new normal, the role of online, blended and distance learning“, vor. Gastgeberin war die Universität von Bari Aldo Moro in Italien.
E-Assessments optimieren und etablieren
Basierend auf den Erkenntnissen der Befragungen setzten die ForscherInnen den Schwerpunkt vor allem auf die Zufriedenheit der Studierenden und der Lehrenden mit der Distance-Lehre. Sie eruierten im Zuge ihrer Studie, welche Bereiche noch Verbesserungen benötigen. Ein besonderes Augenmerk legten sie dabei auf den Bereich „E-Assessment“, da viele Prüfungen insbesondere im März 2020 oftmals sehr spontan in einem Distance-Lehrformat abgehalten werden mussten. Das optimale Setting dafür zu finden war Thema des präsentierten Papers mit dem Titel „Can e-assessments be more than just an ‘emergency solution’? – Higher education readiness for online assessments versus room for improvement.“ Das Stadt Wien Kompetenzteam für Digitalisierung der Kommunikationsprofessionen, das neben Jasmin Séra aus den TeamkollegInnen Tilia Stingl de Vasconcelos Guedes und Georg Feldmann besteht, untersuchte verschiedene bestehende didaktische Prinzipien. Beispielsweise wurden leitende Prinzipien in der Bildung basierend auf dem „Agile Manifesto“ näher betrachtet, um die E-Assessment-Erfahrung von Studierenden und Lehrenden zu optimieren.
Best Practice-Beispiel „Agile Methoden und Bildung“
Auf der Grundlage der Prinzipien agiler Methoden, die sich auf eine schnelle Anpassung an das aktuelle Arbeits- oder Studienumfeld konzentrieren, wird empfohlen, bei der Vorbereitung von E-Assessments ständig das Feedback der Studierenden einzubeziehen. Es ist notwendig, flexibel und tolerant zu sein, um mit den sich ständig verändernden Umgebungen Schritt zu halten. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, eine fiktive Situation zu schaffen, die die Anwesenheit vor Ort während E-Assessments simuliert (z. B. Korrekturlesen), wird empfohlen, von der tatsächlichen Umgebung und Situation zu lernen. Darüber hinaus ist es notwendig, neue Konzepte zu entwickeln, die für Studierende und Institutionen funktionieren, anstatt eine Umgebung nachzubauen, die nicht der Realität der Studierenden entspricht. Schließlich sollte versucht werden, vom traditionellen und (vielleicht) eher konservativen Ansatz der Abfrage von Standardwissen zu einem stärker kompetenzbasierten Wissen überzugehen. Dazu gehört auch die Förderung des „Out-of-the-Box“-Denkens, des kritischen Denkens und des verknüpfenden Denkens.
Danke an Jasmin Séra, die uns diese wundervollen Bilder zukommen ließ: Auch abseits von universitären Gebäuden zeigte sich Bari, die Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien, von seiner schönsten Seite!