Führung als Dienstleistung

In einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt besteht häufig der Wunsch nach klarer Führung. Im komplexen Geflecht von Leadership und Organisation stehen Führungskräfte immer wieder vor paradoxen Entscheidungen mit weitreichenden Folgen für die Beschäftigten oder den Unternehmenserfolg. So sollen Führungskräfte etwa durch eine hohe Servicequalität für Kundenzufriedenheit sorgen und zugleich die Personalkosten im Servicebereich senken. Ein anderes Beispiel ist die Herausforderung, den Mitarbeitenden Homeoffice zu ermöglichen, gleichzeitig aber die erbrachte Leistung möglichst gut zu beurteilen.

Es gibt keine perfekte Entscheidung

Für Christina Schweiger ist es im Gespräch mit Die Presse normal, „dass man es nie allen recht machen kann. Denn eine perfekte Entscheidung gibt es nicht. Die Aufgabe gleicht vielmehr einem Jonglieren mit zwei Bällen, die es gilt, in der Balance zu halten.“ Hier kann „Servant Leadership“ als Beispiel eines modernen Verständnisses von Unternehmensführung positiv wirken: Führung als Dienstleistung bedeutet flache Strukturen und offene Gespräche auf Augenhöhe. Die Führungskraft ist mehr Coach als Befehlsgeber.

Skill-Set zur Bewältigung paradoxer Führungssituationen

Dies erfordert besondere Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu denen Christina Schweiger, gemeinsam mit Organisationsberater und FH-Lektor Stefan Teufl einen Artikel in „Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO)“ veröffentlicht. In „Both/And Leadership: Führungskompetenzen im Kontext organisationaler Spannungsfelder und Paradoxien“ beleuchten sie Kompetenzen, die für die Bewältigung solcher paradoxer Führungssituationen nötig sind. Darüber hinaus zeigen sie Konsequenzen für die Personal- und Führungskräfteentwicklung auf und stellen ein Skill-Set zur Bewältigung der Herausforderungen in der Praxis vor.