Titel der Masterarbeit: „The Future is Circular“ – (Dynamische) Fähigkeiten für nachhaltigkeitsorientierte Innovation in der Kreislaufwirtschaft
Master: Organisations- und Personalentwicklung, abgeschlossen 2021
Für Julia Prattinger war klar, dass sie sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen möchte. Wir haben mit ihr über den Schreibprozess, Herausforderungen und wichtige Einsichten gesprochen.
Julia, wovon handelt deine Masterarbeit und was war deine Motivation?
In meiner Masterarbeit habe ich untersucht, welche Fähigkeiten (bzw. Dynamic Capabilities) Unternehmen brauchen, um Innovation in Richtung Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Mich hat diese Frage so neugierig gemacht, da Unternehmen nicht mehr umher kommen, sich mit Klimaneutralität und damit zusammenhängenden Themen zu befassen und die Kreislaufwirtschaft einen vielversprechenden Ansatz für Nachhaltigkeitsbestrebungen darstellt. Trotz guter Absichten ist es für viele Unternehmen jedoch nach wie vor schwierig, dieses alternative Wirtschaftsmodell in die Tat umzusetzen. Es stellen sich Fragen wie: Welche Kompetenzen brauchen die Mitarbeitenden für die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft? Welche Strukturen wären dafür förderlich? Welche Veränderungen braucht es im Unternehmen? Und genau dieser Thematik habe ich mich dann schlussendlich gewidmet.
Ein wirklich spannendes und hoch aktuelles Thema! War denn der Masterarbeitsprozess immer so reibungslos oder bist du auch Herausforderungen begegnet?
Ich vergleiche die Zeit gerne mit einer Achterbahnfahrt. Das Forschen und Schreiben war äußerst bereichernd und stimulierend. Gleichzeitig gab es aber auch einige herausfordernde Phasen geprägt von Unsicherheiten und Zweifeln – zum Beispiel in Bezug auf das Finden einer klaren, realisierbaren Forschungsfrage. Ich bin meiner Betreuerin Daniela Ortiz daher unglaublich dankbar für die Unterstützung bei der Fokussierung meiner Themenstellung.
Zu Beginn hatte ich auch Schwierigkeiten, Unternehmen für Interviews zu finden und den Erstkontakt aufzubauen. Rückblickend war es entscheidend, ein paar gute Kontakte zu knüpfen und dann die Netzwerke der Firmen zu nützen. Ich denke, dass mir auch die gründliche, unternehmensspezifische Recherche für die Ansprache viele Türen geöffnet hat.
Und welchen Impact siehst du in deiner Arbeit?
Nachhaltigkeit liegt mir schon lange am Herzen und ich bin davon ausgegangen, dass ich genau weiß, ob etwas nachhaltig ist oder nicht. Es war für mich äußerst bereichernd herauszufinden, dass es nicht ganz so einfach ist und viele Graubereiche existieren. Ein gutes Beispiel dafür sind in Plastik verpackte Gurken. Ich hätte nie gedacht, dass diese unter Umständen nachhaltiger sein können als unverpackte. Die Arbeit hat mir geholfen, meine Annahmen kritischer zu hinterfragen. Außerdem habe ich begonnen, darüber nachzudenken wie ich in meinem eigenen Unternehmen nachhaltige Praktiken anstoßen kann.
In Bezug auf Studierende glaube ich, dass eine Masterarbeit als Anknüpfpunkt für eine weiterführende Exploration des behandelten Themas dienen kann.
Apropos Studierende, hast du Empfehlungen an derzeitige und künftige Masterstudierende?
Wählt ein Thema aus, für das ihr Interesse und Leidenschaft habt und schreckt nicht vor Themen zurück, die komplex wirken oder auf den ersten Blick nicht direkt mit den Studieninhalten verknüpft sind. Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass mein Thema nur peripher relevant für die Organisations- und Personalentwicklung ist. Umso spannender war es herauszufinden, dass die Schnittstelle meines Bereichs mit dem Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird.
Möchtest du uns noch etwas mitgeben?
Abschließend möchte ich mich noch für die tolle, wertschätzende Betreuung bedanken. Daniela Ortiz hat sich viel Zeit dafür genommen, mir ausführliches Feedback zu geben und ihre Expertise mit mir zu teilen. Das ist keineswegs selbstverständlich! Die Mühe, meine Arbeit am IBES zu schreiben, hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich kann dies nur wärmstens weiterempfehlen.