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Im produktiven Dialog für eine nachhaltige Lieferkette

21. August 2023

Daniela Ortiz, Academic Head des IBES, präsentierte auf den Konferenzen der European Academy of Management (EURAM) in Dublin (Irland) und der Academy of Management (AOM) in Boston (USA), wie Unternehmen ihre Fähigkeiten für nachhaltige Innovationen entwickeln können.

Daniela Ortiz, die auch Leiterin des Kompetenzteams Change for Corporate Sustainability (TransformS) ist, erforscht in dem von der Stadt Wien (MA23) geförderten Projekt die dynamischen Fähigkeiten für Nachhaltigkeit, die nachhaltigkeitsorientierte Innovationen überhaupt erst ermöglichen. In ihrem Bestreben, Nachhaltigkeit voranzutreiben, verfolgen Unternehmen die Entwicklung nachhaltigkeitsorientierter Innovationen (Sustainability-oriented Innovations, SOI). Dabei suchen sie die Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern. Um diese SOI entwickeln zu können, müssen Unternehmen jedoch zunächst dynamische Fähigkeiten für Nachhaltigkeit (Dynamic Capabilities for Sustainability, DCsS) entwickeln.

Nachhaltige Strategie und Zusammenarbeit in der Praxis

Um auch den Transfer der neuesten Forschungsergebnisse in die Praxis zu gewährleisten, führten die Mitglieder des Kompetenzteams zahlreiche Gespräche mit den Unternehmen Metalltechnik Vils, VERBUND, Neuman Aluminium, Lenzing, um nur einige zu nennen. Dabei wurde die Bedeutung strategischer Veränderungen zur Steigerung der unternehmerischen Nachhaltigkeit diskutiert. Weiters wurden nachhaltige Geschäftspraktiken erörtert und deren positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft hervorgehoben. Daniela Ortiz unterstützte diesen Prozess hin zu einer nachhaltigen Strategie und Zusammenarbeit mit ihrer Expertise und Erfahrung.

Vier produktive Dialoge für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Ziel der Studie, die im Rahmen des Forschungsprojektes „TransformS“ durchgeführt wird, ist es, die Entstehung von DCsS aus verschiedenen Perspektiven zu verstehen. Basierend auf einer Analyse von DOI-Projekten in großen und etablierten europäischen Produktionsunternehmen wurde ein fundiertes Modell für die Entstehung dieser dynamischen Fähigkeiten entwickelt.

Es wurden vier Arten von produktiven Dialogen identifiziert, die von Schlüsselunternehmen in der Lieferkette geführt werden und die Entstehung von DCsS fördern:

  1. Dialoge mit nachgelagerten Mitgliedern der Lieferkette
  2. Dialoge innerhalb von Multi-Stakeholder-Umgebungen
  3. unternehmensübergreifende Dialoge, die sich auf gemeinsame Innovation und Kooperation konzentrieren
  4. unternehmensinterne Dialoge, die Nachhaltigkeit in das gesamte Unternehmen integrieren

Es hat sich gezeigt, dass die ersten beiden Arten von produktiven Dialogen nachhaltigkeitsorientierte Innovationsprojekte auslösen. Die beiden anderen Typen führen zu einer Abstimmung der Ressourcen innerhalb und zwischen den Unternehmen, um die initiierten Projekte auch zu realisieren.

Forschungsergebnisse sichern Vorreiterrolle

In Dublin und Boston wurden weitere Rahmenbedingungen vorgestellt, die produktive Dialoge beeinflussen. Dazu gehören das Verhalten und die Wahrnehmung von Individuen sowie strukturelle Elemente wie Strategie, Ziele, Ressourcenzuteilung oder die Unterstützung durch das Top-Management. Diese Erkenntnisse wollen das IBES der FHWien der WKW und die beteiligten Produktionsunternehmen nutzen, um bei der Entwicklung nachhaltigerer Geschäftspraktiken eine Vorreiterrolle einzunehmen.