Ausgezeichnet wurden acht Talente für die besten Praxisarbeiten des letzten Jahres in den Kategorien Radio & Audio, TV & Video, Text, Multimedia und Beste Abschlussarbeit.
Bereits zum vierten Mal hat der Studienbereich Journalism & Media Management der FHWien der WKW den Journalismus Nachwuchspreis vergeben: Am Montag, dem 26. September 2022, wurden die acht PreisträgerInnen ausgezeichnet. Durch die Preisverleihung führten Johanna Hirzberger und Carolin Schmid von Radio Radieschen, dem Ausbildungssender der FHWien der WKW.
Soziale Themen, die bewegen
Die eingereichten Arbeiten bildeten ein großes Themenspektrum ab: von stillen Geburten über Berufstätigkeit mit Trisomie 23 und Cannabiskonsum bis zu gesellschaftspolitisch engagierten SeniorInnen, Medienfreiheit und Satire im Journalismus.
Bewertet wurden die Arbeiten von einer fachkundigen Jury. Ihr gehörten von der FHWien der WKW Studienbereichsleiterin Daniela Süssenbacher sowie die Leitungen der Fachbereiche Regula Blocher, Carola Leitner, Martin Reichenauer und Karina Schwann an. Außerdem zählten acht unabhängige JournalistInnen zur Jury: Bea Sommersguter und Natasa Konopitzky (beide Ö1) in der Kategorie Radio & Audio, Christine Grabner (freie TV-Gestalterin) und Eduard Moschitz (ORF) in der Kategorie TV & Video, Simone Hoepke (Kurier) und Jakob Winter (Profil) in der Kategorie Text sowie Yvonne Widler (Kurier) und Robert Varga (APA) in der Kategorie Multimedia.
Junge JournalistInnen beim Berufseinstieg unterstützen
Der Journalismus Nachwuchspreis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung unterstützen die FHWien der WKW und ihr Ausbildungssender Radio Radieschen Studierende und AbsolventInnen beim Berufseinstieg und bieten ihnen eine Plattform, um sich der Branche sowie einem größeren Publikum zu präsentieren. Zum ersten Mal wurde der Preis auch für Nachwuchs-JournalistInnen geöffnet, die nicht an der FHWien der WKW studiert haben.
Die PreisträgerInnen 2022
Kategorie Radio & Audio:
„Sternenkinder – Wenn Babys sterben, bevor sie gelebt haben“ von Ursi Zeiser
Der Beitrag gibt auf sensible und einfühlsame Weise Einblicke in das Leben einer Mutter, die zwei stille Geburten durchgemacht hat. Er wurde dramaturgisch optimal umgesetzt und erzählt in ruhigem Duktus vom Alltag der betroffenen Familie.
Kategorie TV & Video:
„Normal ist, verschieden zu sein“ von Chiara Repolusk und Florian Pirnbacher
Fanny Neumayer arbeitet im Sekretariat des Evangelischen Gymnasiums in Wien-Simmering und wird im Team sehr geschätzt. Mithilfe der Diakonie konnte sie trotz Trisomie 21 eine unbefristete Stelle annehmen. Der Beitrag begleitet die junge Frau im Arbeitsalltag und zeigt eindrucksvoll, wie Integration und Inklusion in der Berufswelt funktionieren können.
Kategorie Text:
„Hanfansage“ von Franciska Rhomberg
Der Artikel, erschienen in DATUM, behandelt den Cannabiskonsum ohne Vorurteile. Ein psychotischer junger Mann, ein verurteilter Dealer, ein durch Cannabis in eine Angststörung gerutschter Schüler und eine junge Frau, für die Kiffen ein Selbstheilmittel ist, erzählen ihre Geschichte. Auch Fachleute für Suchtprävention kommen zu Wort.
Kategorie Multimedia:
„Im Unruhestand“ von Michael Schön und Sebastian Stainer
Die interaktive Multimedia-Reportage thematisiert Wahlverhalten, Altersarmut und Überalterung anhand dreier außergewöhnlicher Porträts. Drei PensionistInnen erzählen, warum sie sich gesellschaftspolitisch engagieren. Die Porträts überzeugen mit einer sehr guten Umsetzung.
Kategorie Beste Abschlussarbeit:
„Gewalttätig zur vierten Gewalt“ von Frederik Hocke
Die multimediale Praxisarbeit beleuchtet die Rolle von JournalistInnen in einer Demokratie und schildert, wie Gewalt gegen MedienvertreterInnen auf Corona-Demonstrationen die Berichterstattung gefährdet. Interviews mit betroffenen JournalistInnen offenbaren eine wachsende Bedrohung für den freien Journalismus.
Sonderpreis Radio Radieschen:
„Wann Satire zu Journalismus wird – journalistische Komponenten in politischen Satire-TV-Formaten in Österreich und Deutschland“ von Simon Baumberger
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit satirische TV-Formate in Österreich und Deutschland Journalismus sind. Zu Wort kommen die Satiriker Peter Klien und Fritz Jergitsch, der Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell sowie die Journalisten Stefan Galoppi und Florian Skrabal.
Alle prämierten Beiträge sind im Online-Magazin Journalismus studieren des Studienbereichs Journalism & Media Management der FHWien der WKW veröffentlicht.