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Bei einem praxisorientierten Schnupperseminar an der FHWien der WKW wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen von KI im Journalismus intensiv diskutiert und von den TeilnehmerInnen für eigene Einsatzzwecke ausprobiert.

Die TeilnehmerInnen entwickelten eigene Ideen und Konzepte für den Einsatz von KI-Tools im Journalismus. © Viktor Metyko/FHWien der WKW

News-Artikel durch ChatGPT erstellen lassen? TV-Beiträge mit Sora bebildern? Radio-Nachrichten mit KI-Stimmen vertonen? Für viele JournalistInnen sind das derzeit No-Gos, da Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Profession auf dem Spiel stehen. Doch die Einsatzfelder von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus sind vielfältiger, als man zunächst denkt.

Seminar zu KI im Journalismus an der FHWien der WKW

Das Seminar „KI im Journalismus: Tools, Workflows und Qualitätssicherung“ wurde in Kooperation mit dem Weiterbildungsprogramm für Crossmedia- & Datenjournalismus der Vienna Management Academy angeboten. Im Laufe von vier Terminen präsentierten die beiden Lehrenden Robert Varga, Chief Product Officer bei der APA, und Jakob Weichenberger, Datenjournalist beim ORF, mögliche Einsatzfelder und Anwendungen von KI in ihren Medienhäusern. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den notwendigen Maßnahmen zur Qualitätssicherung.

Optimierung von Routineaufgaben durch KI-Tools

Routineaufgaben im im Prozess der Nachrichten-Produktion, die nicht direkt die Recherche oder Erstellung von Inhalten betreffen, lassen sich mittels KI-Tools optimieren. So berichteten die Lehrenden von guten Erfahrungen mit automatischer Audio- und Video-Transkription, KI-gestützter Verschlagwortung von Texten und Software zur Gesichtserkennung auf Fotos prominenter Personen. Diese Anwendungen helfen dabei, Medieninhalte so zu speichern und zu kategorisieren, dass JournalistInnen und Rezipienten sie später leichter finden.

Verbesserung redaktioneller Inhalte durch KI

Ein weiterer Einsatzbereich ist die Verbesserung oder Variation von Texten, die zuvor redaktionell erstellt wurden. KI-Tools können Vorschläge für Verbesserungen im Sinne eines Lektorats, Artikel-Titel oder Social-Media-Postings machen. Wichtig ist dabei das Prinzip „Human in Control“: KI-modifizierte Inhalte dürfen nur nach redaktioneller Prüfung veröffentlicht werden. Zudem sollten Medienhäuser größtmögliche Transparenz schaffen – nicht nur bei der Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten, sondern auch bei der Erklärung, wie KI-Tools funktionieren und welche Einschränkungen es dabei gibt.

Praxisorientierte Aufgaben im Schnupperseminar

Im Laufe des Schnupperseminars entwickelten die TeilnehmerInnen eigene Ideen und Konzepte für den Einsatz von KITools im Journalismus. Besonders das Schreiben eigener Chatbots (sogenannte GPTs) mit ChatGPT stand im Mittelpunkt, da diese individuelle Arbeitsschritte erleichtern können. Das Verfassen von Prompts erwies sich dabei als herausfordernd. Um inkonsistente oder nutzlose Antworten zu vermeiden, ist es wichtig, das Anfrageziel sowie mögliche Einsatzszenarien und Einschränkungen genau zu definieren.

 

Das Seminar „KI im Journalismus: Tools, Workflows und Qualitätssicherung“ wurde in Kooperation mit dem Weiterbildungsprogramm Crossmedia- & Datenjournalismus der Vienna Management Academy angeboten.

Weitere Informationen zu den neuen Weiterbildungsangeboten finden Sie unter folgenden Links: