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News

Kreisläufe transformieren – nachhaltig transportieren

4. Februar 2025

Im aktuell erschienenen Buch „Circular Economy in Sustainable Supply Chains“ präsentieren Walter Mayrhofer und Gerald Schneikart vom Institute for Digital Transformation and Strategy (IDS) gemeinsam mit Nils Kruse und Melanie Rainer Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt ReKEP, von denen nicht nur die Logistikbranche profitieren kann.

Bereits im Herbst 2024 hat das ReKEP-Projektteam der FHWien der WKW rund um Walter Mayrhofer (Head of IDS) und Gerald Schneikart (Senior Researcher am IDS) gemeinsam mit den Projektpartnern AIT, FH OÖ, BOOXit, CompUnity, Afreshed und i-LOG Integrated Logistics den Abschluss des Paketlogistik-Projekts besprochen. Am Firmenstandort von BOOXit in Fischlham bei Wels (OÖ) wurden dem Team die im Projekt entwickelten technischen Weiterentwicklungen des Regalsystems und der Mehrwegbox präsentiert, die in Zukunft (Einweg-)Kartonverpackungen für einen kostengünstigen, effektiven und flexiblen Einsatz in der KEP-Branche (Kurier, Express, Paket) ersetzen sollen.

Österreichisches Kreislaufwirtschaftsmodell für „die letzte Meile“

Die gesammelten Projekterkenntnisse finden sich nun auch in einem Kapitel des kürzlich im Springer Verlag erschienenen Buches Circular Economy in Sustainable Supply Chains. Das Kapitel, das von Walter Mayrhofer und Gerald Schneikart gemeinsam mit Nils Kruse und Melanie Rainer verfasst wurde, beschäftigt sich mit dem Ersatz von Kartonagen durch das im Projekt weiterentwickelte Mehrweg-Transportbehältersystem. In ihrem Text beschreiben die AutorenInnen am Beispiel eines österreichischen Kreislaufwirtschaftsmodells einen Rahmen zur Bewertung der am Kreislauf beteiligten Interessengruppen. Dabei gehen sie auch auf die Auswirkungen dieser grundlegenden Transformation auf soziale, ökologische und ökonomische Faktoren ein.

Nachhaltige Transformation mit Hindernissen

Derzeit werden in der Kurier-, Express- und Paketdienstbranche (KEP) hauptsächlich Einwegkartons (und in einigen Sonderfällen Polybeutel aus Kunststoff) verwendet. Steigende Energie- und Treibstoffkosten, regulatorische und gesellschaftliche Anforderungen sowie zunehmender Wettbewerb üben jedoch Druck auf die Unternehmen aus, in Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, wie z.B. wiederverwendbare Transportbehälter, zu investieren.

Die Einführung neuer Technologien ist jedoch mit Hindernissen verbunden. Auf den ersten Blick nachhaltige Ansätze können unerwartete oder unbeabsichtigte Folgen haben. Um die Transformation des Sektors erfolgreich zu gestalten, müssen wichtige Stakeholder die Einführung solcher neuen Technologien unterstützen.

Relevante Faktoren und Stakeholder für die praktische Umsetzung

Am Beispiel der österreichischen KEP-Branche wird in diesem Buchkapitel ein Rahmen für die Identifizierung und Priorisierung relevanter Stakeholder vorgestellt. Die AutorInnen argumentieren, dass die Stakeholder in Bezug auf ihre Ressourcen zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaftslösung berücksichtigt werden müssen. Dabei sind auch die Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsansatzes auf soziale, ökologische und wirtschaftliche Faktoren zu beachten. Der vorgestellte Ansatz ist in der Praxis sehr hilfreich und kann auf eine Vielzahl von Branchen angewendet werden.

Als weiterer Schritt zur nachhaltigen und digitalen Transformation der Logistikbranche werden die gewonnenen Erkenntnisse auch in das von der FFG geförderte Folgeprojekt SIBORC einfließen, das bereits im Herbst 2024 gestartet wurde.