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News

Learning Journey – Zufußgehen durch die Innere Stadt

28. Januar 2025

In Wiens erstem Bezirk prallen täglich Welten aufeinander: 16.000 BewohnerInnen, 250.000 BesucherInnen und 110.000 ArbeitnehmerInnen teilen sich den begrenzten öffentlichen Raum. Wie kann man diesen Spagat zwischen Tourismus, Arbeitsalltag und Wohnqualität in Zukunft meistern? Dieser Frage widmet sich das Forschungsprojekt „Learning Journey – Innere Stadt“ unter der Leitung von Stiftungsprofessorin FH-Prof.in Dr.in Cornelia Dlabaja an der FHWien der WKW.

Akteurszentrierte Analyse, Dlabaja 2024
Akteurszentrierte Analyse, Dlabaja 2024
Erkenntnisse aus dem ersten Teil der Learning-Journey
Erkenntnisse aus dem ersten Teil der Learning-Journey

Ziele und Methoden

Im Rahmen des Projekts wird mittels partizipativer Methoden und einer Akterusanalyse untersucht, wie bestehende Planungsprozesse für zukünftige Anforderungen in der nachhaltigen Stadt- und Tourismusentwicklung erweitert werden können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Qualität des Zufußgehens für die BewohnerInnen, während gleichzeitig die Bedürfnisse von BesuchernInnen berücksichtigt werden.

Die Forschung basiert auf einer akteurszentrierten Analyse, die die Komplexität der vielfältigen Beteiligten einbezieht – von der Stadtverwaltung über lokale Initiativen bis hin zu Wirtschaftstreibenden, welche direkt und indirekt vom Tourismus betroffen sind.  Durch Workshops, Interviews und gemeinsame Rundgänge werden Herausforderungen und Lösungsansätze erarbeitet.

Fallstudien an vier Hotspots

Das Projekt untersucht die Herausforderungen der Innenstadt basierenden auf vier Fallstudien in der Inneren Stadt:

  1. Albertinaplatz: Hier steht die Entzerrung der Dichte durch verschiedene Mobilitätsströme und Nutzergruppen im Vordergrund.
  2. Schwedenplatz: Als Eingangstor zur Innenstadt werden hier Aspekte komplexer Eigentümerstrukturen in Planungsprozesses, so wie der sozialen Kohäsion untersucht.
  3. Michaelerplatz: Der Fokus liegt auf den Spannungsfeldern der Erfordernisse der Barrierefreiheit und der Klimaanpassung in der Planung im historischen Heritage Ensemble, sowie der Entzerrung von Besucherströmen und der nachhaltigen Nutzung für die lokale Nachbarschaft, sowie dem Thema Private Public Partnership Projekte in der Stadtplanung.
  4. Heldenplatz: Hier wird ein klimaresilienter Umbauprozess unter Berücksichtigung des historischen Erbes angestrebt.

Das Projekt wird im Zuge einer Reihe internationalen Kooperationen, unter anderem mit der HCU Hamburg, technischen Universalität Venedig IUAV, der ICLE Lissabon, der Universität Wien und im Rahmen von EU-geförderten Erasmus-Programmen umgesetzt. Diese Zusammenarbeit ermöglicht den Austausch von interdisziplinärer und internationaler Expertise.

Die „Learning Journey – Innere Stadt“ zielt darauf ab, eine empirisch fundierte Grundlage zu entwickeln, der die gewonnenen Erkenntnisse für zukünftige Planungsvorhaben nutzbar macht. Durch die Einbeziehung verschiedener Perspektiven und die Anwendung innovativer Methoden soll ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von BewohnerInnen, BesucherInnen und der städtischen Infrastruktur geschaffen werden. Erkenntnisse aus dem ersten Teil der Learning-Journey zeigen auf, welche Aspekte bei zukünftigen Planungen insbesondere miteinbezogen werden müssen, weil sie Knackpunkte in bisherigen Planungsprozessen bildeten. Das ist neben dem komplexe Akteursgeflecht, die Besitzverhältnisse, die bei der Planung mit einbezogen werden müssen, als auch die kritische Reflexion über den Planungsanlass und die Rahmenbedingungen.

Mehr Informationen über die Stiftungsprofessur