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Österreichs Industrie hat gedämpfte Erwartungen und setzt Schritte für nachhaltige Wertschöpfung

18. Oktober 2023

Die fünfte IndustriePANEL-Befragung der TU Wien in Kooperation mit der FHWien der WKW zeigt den hohen Stellenwert menschlicher Arbeit trotz hohem Automatisierungsgrad.

Die Studienautoren Sebastian Schlund (l.) und Walter Mayrhofer (r.) mit Katharina Hölzle (Universität Stuttgart), die in einer Keynote bei der Studienpräsentation über die „Produktionsarbeit im Wandel“ und die Innovation durch die Symbiose von Mensch und Maschine sprach.
© EIT Manufacturing East
Diskussion beim Made in Austria Industrieforum 2023
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Walter Mayrhofer, Head of Research der FHWien der WKW, moderierte das Made in Austria Industriepanel 2023
© EIT Manufacturing East
Sebastian Schlund, Studienautor und Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften (IMW) der TU Wien präsentierte im Rahmen des „Made in Austria (MiA) IndustrieFORUMs 2023“ die Ergebnisse des 5. MiA IndustriePANELs.
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Steffi Bärmann beim Made in Austria Industrieforum 2023
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Tilia Stingl de Vasconcelos Guedes beim Made in Austria Industrieforum 2023
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Walter Mayrhofer beim Made in Austria Industrieforum 2023
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Diskussion beim Made in Austria Industrieforum 2023
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Im Rahmen des „Made in Austria IndustrieFORUM“ wurden im TUtheSKY über den Dächern der Wiener Innenstadt die Ergebnisse der 5. IndustriePANEL-Befragung präsentiert. Die Studienpräsentation bot aber nur den Auftakt zu einem Tag voller spannender Vorträge mit hochkarätigen ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Der Bogen reichte von der renommierten Expertin für Arbeitswissenschaften Katharina Hölzle (Universität Stuttgart) und ihrer Keynote über „Produktionsarbeit im Wandel – Innovation durch die Symbiose von Mensch und Maschine?“ bis zur abschließenden Podiumsdiskussion „European AI Act: Fluch oder Segen?“.

Die Ergebnisse des 5. Made in Austria IndustriePANEL 2023

Auch wenn die weltweite Geschäftslage der Unternehmen verhalten positiv wahrgenommen wird, bestätigen die aktuellen Studienergebnisse eine schwächelnde Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Sektors in Österreich – ein Trend aus dem Vorjahr, der sich im 5. IndustriePANEL „Made in Austria: Zukunft Produktionsarbeit Österreich“ beschleunigt hat. An der seit 2019 jährlich durchgeführten Befragung nahmen wieder mehr als 100 Führungskräfte aus produzierenden Unternehmen teil. Erstmals wurden auch bestehende und geplante Initiativen in Richtung Kreislaufwirtschaft erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits 75 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen für eine nachhaltige Wertschöpfung setzen.

Etablierte Digitalisierung im Zeichen nachhaltiger Wertschöpfung

„Als wichtige Ansätze der Kreislaufwirtschaft wurden Materialrecycling, Ressourcenreduktion, nachhaltige Energieformen sowie Reparatur und Wiederverwendung genannt“, sagte Sebastian Schlund, Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften (IMW) der TU Wien, bei der Präsentation der Studie. „Neben der wirtschaftlichen Relevanz durch geringere Produktionskosten erwarten die Befragten von ihren Kreislaufinitiativen vor allem eine geringere Umweltbelastung und ein nachhaltigeres Image. Darüber hinaus werden durch diese Maßnahmen zur Nachhaltigkeit bereits durchschnittlich 14 Prozent des Gesamtumsatzes bei den im Panel vertretenen Unternehmen erwirtschaftet.“

Der in der Befragung erhobene Automatisierungsgrad hat einen neuen Höchststand erreicht. „Trotz durchschnittlich 407 Robotern pro 10.000 Industriearbeitsplätzen ebbt aber der Trend zu Cobots, Assistenzsystemen und maschinellem Lernen etwas ab“, ergänzt Walter Mayrhofer, Forschungsleiter an der FHWien der WKW. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der große Hype vorbei ist und die ehemaligen Trendthemen mittlerweile in der betrieblichen Praxis angekommen sind.“

Arbeitskräftemangel statt Fachkräftemangel

Für Johannes Hunschofsky, den Geschäftsführer von EIT Manufacturing East, „genießt der Faktor Mensch in der österreichischen Produktionsarbeit trotz zunehmender Automatisierung weiterhin einen hohen Stellenwert. Im Vergleich zum bereits hohen Niveau des Vorjahres ist die Wertschätzung der menschlichen Arbeit in den befragten Unternehmen auf 99 Prozent gestiegen.“ Während bei der internationalen Personalentwicklung die optimistische Stimmung überwiegt, sind die Erwartungen für die österreichischen Standorte etwas gedämpfter, aber immer noch positiv. „Neu ist, dass mittlerweile Personal auf allen Qualifikationsstufen gesucht wird. Insofern ist aus dem Fachkräftemangel ein Arbeitskräftemangel geworden.“ Die damit verbundenen Herausforderungen reichen laut den StudienautorInnen von den Aus- und Weiterbildungssystemen über Kinderbetreuungseinrichtungen und Migrationspolitik bis hin zur Gestaltung der Arbeitsverhältnisse.

Weiters wurde auf anhaltende Probleme in den Lieferketten hingewiesen, die bei 65 Prozent der befragten Unternehmen zu längeren Lieferzeiten führten. Die österreichischen Unternehmen begegnen diesen Verzögerungen mit einer klaren Ausrichtung auf eine komplexe und variantenreiche Produktion, was die Flexibilität der österreichischen Produktionsstandorte unterstreicht.

Weiterführende Infos

>> Hier finden Sie die Studienergebnisse.

>> Hier erfahren Sie mehr über das Projekt.