Am 14. November 2018 veranstaltete das Department of Communication der FHWien der WKW eine Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung in den Kommunikationsprofessionen: Verschwimmende Grenzen zwischen Journalismus, PR, Marketing und Werbung“.
Kommunikation ist durch die Digitalisierung hybrider, globaler und dynamischer geworden. Kommunikative Aufgaben werden folglich nicht nur erweitert, sondern auch rasant verändert. Die Digitalisierung stößt zudem die Vernetzung der Kommunikationsprofessionen wie Journalismus, Public Relations, Marketing und Werbung an. Die Trennung zwischen den Kommunikationsprofessionen (Disziplinen) und ihren Inhalten wie der redaktionellen Berichterstattung einerseits und PR-Produkten, Marketing und Werbung andererseits wird grundsätzlich gefordert, allerdings ist in der Praxis festzustellen, dass zwischen diesen Bereichen nicht immer klare Linien zu erkennen sind. Vor allem die vielfältigen Digitalisierungsprozesse erschweren, teilweise verdrängen, klare Linien zwischen den Inhalten der Disziplinen und stellen bestehende Programmatiken und Grundsätze in Frage. Um den Umgang mit solchen Vermischungen, Grenzziehungen und -überschreitungen in der Praxis kritisch zu hinterfragen sowie deren Veränderungen und Konsequenzen für den Berufsalltag der Kommunikationsprofessionen zu diskutieren lud das Department of Communication der FHWien der WKW am 14. November 2018 ExpertInnen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung in den Kommunikationsprofessionen: Verschwimmende Grenzen zwischen Journalismus, PR, Marketing und Werbung“ ein.
Anschließend an ein Impulsreferat von Eva Weissenberger, Journalistin, Buchautorin und geschäftsführende Gründerin von Missing Link Media, diskutierten Mag. Christian Taucher, Geschäftsleitung KOOP Live Marketing, Mag. Ingrid Gogl, MLS, Leiterin Digital & Brand Communication ÖBB Holding, Reinhold Gmeinbauer, Managing Partner Alba Communications, und Doris Christina Steiner, MA, Managing Director Digital Ketchum Publico sowie Mitglied des PR Ethik-Rats. FH-Prof. Mag. Dr. Uta Rußmann, Senior Researcher am Department of Communication moderierte die Podiumsdiskussion.
Einig waren sich die DiskutantInnen, dass fundierte theoretische Kenntnisse, Fachwissen und die Spezialisierung in einem Gebiet in Zeiten der Digitalisierung stärker denn je notwendig sind. Die Auswirkungen der Digitalisierung zeigen sich über die Verbreitung und Vernetzung von Content über Medien und Kanäle, unabhängig vom Sender der Botschaft – eine zentrale Herausforderung für den Berufsalltag.
Die höchste Anforderung an den Journalismus sei Transparenz, so Impulsreferentin Eva Weissenberger. Ingrid Gogl betonte, dass der Transparenzgedanke auch ganz wesentlich in PR und Marketing sei und sieht die zentralen Vorteile aber auch Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung im permanenten und raschen Feedback auf Kommunikationsmaßnahmen. Christian Taucher stellte in den Raum, ob der Grundsatz „PR is to tell“ und „Marketing is to sell“ noch immer seine Gültigkeit habe und, dass Kommunikation ohne klassische Medien (noch) nicht denkbar ist. Reinhold Gmeinbauer sieht den Beginn des Verschwimmens der Disziplinen in Unternehmen, die begonnen haben, wie Medien zu kommunizieren. Wesentlich sei es (noch immer), Content zu erzeugen. Christina Steiner kommentiert abschließend, dass trotz geforderter Spezialisierungen jeder Kommunikationsprofi ein generalistisches digitales Denken mitbringen muss.