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Public Value im Spannungsfeld von Politik und Medien

28. September 2022
Public Value Lecture 5
Panel "Challenges for Politics and Education for Youth and Media in Europe", Fotocredit: © Mirco Liefke
Gisela Reiter und Katharine Sarikakis
Katharine Sarikakis und Gisela Reiter, Fotocredit: © Mirco Liefke
ORF-Tag
RIPE@2022 Tagung „Between the Fourth Estate and the Fifth Power: Conservation and Innovation in PSM Journalism“, Fotocredit: © Hans Leitner
ORF-Tag
Fotocredit: © Hans Leitner
ORF-Tag
Fotocredit: © Hans Leitner

Mit Ihrem Beitrag „Media under pressure – The Austrian corruption scandal and the trust in media coverage“ präsentierte Gisela Reiter (Teaching & Research Associate an der FHWien der WKW) aktuelle Studienergebnisse bei der RIPE@2022 Tagung in Wien. Außerdem diskutierte sie zu „Challenges for Politics and Education for Youth and Media in Europe” in einer international besetzten Gesprächsrunde.

Von 18. – 21. September 2022 fand die von der Universität Wien in Kooperation mit dem ORF Public Value Kompetenzzentrum organisierte Tagung unter dem Titel „Between the Fourth Estate and the Fifth Power: Conservation and Innovation in PSM Journalism“ statt. Im Unterschied zu gewöhnlichen Konferenzen setzt RIPE auf enge Zusammenarbeit in thematischen Arbeitsgruppen mit dem Ziel, am Ende gemeinsam erarbeitete theoretische Positionen und Perspektiven für das Forschungsfeld Public Service Media (PSM) präsentieren zu können.

In Ihrem Beitrag präsentierte Gisela Reiter die Ergebnisse einer qualitativen Studie, die unmittelbar nach der österreichischen Inseratenaffäre im Herbst 2021 durchgeführt wurde. Die TeilnehmerInnen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren wurden dabei zum vermuteten Einfluss von Politik auf Medien, der Glaubwürdigkeit von Umfragestudien und Relevanz von öffentlich-rechtlichen Medien befragt. Die Ergebnisse zeigen eine auffällig hohe Akzeptanz der Nähe von Journalismus und Politik. Dies gilt auch für öffentlich-rechtlichen Medien, denen in diesem Zusammenhang – im Gegensatz zu als privaten Medienanbietern – mehr Vertrauen entgegengebracht wird. Dabei wird die Inseratenaffäre als positives Beispiel gesehen, dass unmittelbare Einflussnahme der Politik auf die Berichterstattung (in einem Boulevardmedium) und das Fälschen von Umfrageergebnissen in Österreich nicht ungestraft bleiben.

Bei einer Gesprächsrunde am letzten Konferenztag diskutierte Gisela Reiter mit Friso Roscam Abbing (Fundamental Rights Agency), Majlinda Aliu (Television Kosovo), Klaus Unterberger (ORF Public Value Kompetenzzentrum) und Florian Malcher (Jugendpresse Österreich). Dabei wurden als zentrale Forderungen eine bessere Sichtbarkeit öffentlich-rechtlicher Angebote sowie eine stärkere Auseinandersetzung mit Medienkompetenz und dem Konzept von Public Value als wichtiger Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften formuliert.