Xavier Matteucci aus dem Studienbereich Tourism & Hospitality Management veröffentlichte einen neuen wissenschaftlichen Artikel, der sich mit der Zukunft des Kulturtourismus beschäftigt.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie ist die Zukunft des Tourismus sowohl in akademischen als auch in nicht-akademischen Kreisen ein viel diskutiertes Thema, wobei die KommentatorInnen unterschiedliche Perspektiven darlegen. Xavier Matteucci aus dem Studienbereich Tourism & Hospitality Management der FHWien der WKW hat in einem kürzlich veröffentlichten Artikel in Futures, einer führenden interdisziplinären Zeitschrift im aufstrebenden Bereich der Zukunftsforschung, einen Beitrag zu dieser Debatte geleistet. Zusammen mit KollegInnen von der Fachhochschule Breda entwirft Matteucci plausible Zukunftsvisionen für den Kulturtourismus. In dem Artikel werden zunächst die Trends im Kulturtourismus und die in der Literatur verfügbaren Zukunftsszenarien erörtert, um anschließend drei Visionen für den Kulturtourismus in den kommenden Jahrzehnten zu formulieren: eine utopische, eine dystopische und eine heterotopische Vision. Abschließend wird festgestellt, dass die heterotopische Vision die differenzierteste Interpretation der Zukunft des Kulturtourismus liefert.
Eine heterotopische Zukunft trägt den Unwägbarkeiten und den vielen Kämpfen und sozialen Bewegungen, die sich an vielen Orten entwickeln, besser Rechnung. Es wird davon ausgegangen, dass sich in verschiedenen Formen Widerstand gegen die gängigen Praktiken des Kulturtourismus formieren wird. Diese Widerstandsnester werden durch ethische Formen des Konsums und der Verwaltung sowie durch demokratische und egalitäre Beziehungen zwischen TouristInnen und GastgeberInnen gekennzeichnet sein. Da es unwahrscheinlich ist, dass ein Paradigmenwechsel in der Governance von heute auf morgen stattfindet, gehen wir davon aus, dass sich diese Blasen des ethischen Konsums langsam entwickeln, ausbreiten und zu Vorbildern für viele von der Gemeinschaft geführte Kulturtourismusinitiativen werden. Als alternative kreative Praktiken und Erfahrungen werden solche kulturtouristischen Interventionen aufgrund ihres rebellischen Charakters und ihrer emanzipatorischen Kraft als heterotopisch angesehen.